Buch der Erinnerungen

Herzlich Willkommen, liebe Angehörige & liebe Interessierte,

diese Seite trägt den Namen „Buch der Erinnerung“. Sie wurde eigens dafür eingerichtet, um zum einen den Angehörigen verstorbener Bewohner in unserem Hospiz die Möglichkeit zu geben, ihre Erfahrungen und Eindrücke über unsere Hospizarbeit nieder zu schreiben. Zum anderen sollen diese Erfahrungsberichte denjenigen einen ersten Eindruck vermitteln, die sich mit dem Thema Sterben auseinander setzen müssen und das stationäre Hospiz als mögliche Alternative für sich selbst oder für Ihren Angehörigen in Betracht ziehen.

Sie, liebe Angehörige, können sich vielleicht noch daran erinnern, als Sie den ersten Kontakt zu uns aufnahmen. Welche Ängste, Hemmungen und auch Zweifel in Ihnen aufkamen, da Sie mit stationären Hospizen teils noch keinerlei Erfahrungen hatten. Und doch haben Sie sich gemeinsam entschieden, die Dienste eines stationären Hospizes für eine ganzheitliche Betreuung und Begleitung in Anspruch zu nehmen. Wir möchten Sie daher bitten an dieser Stelle Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in unserem Hospiz zu schildern. Selbstverständlich können Sie hier auch Ihr Lob sowie Kritik hinterlassen. Für Anregungen zur Verbesserung unserer Hospizarbeit sind wir sehr dankbar. Ihre Erfahrungsberichte dienen schließlich dazu, das Wirken eines Hospizes denjenigen näher zu bringen, die sich noch unschlüssig sind und gleichzeitig Berührungsängste und Vorurteile abzubauen.

Wir bedanken uns im Voraus bei Ihnen und sind gespannt auf Ihre Einträge im „Buch der Erinnerung“!

Ihr Hospiz-Team

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6 Einträge
Sandra Wolter-Stephan schrieb am 11. März 2024 um 18:47
Liebes Hospiz Team! Meine Mutti Helga Wolter war nur kurz in Ihrer Einrichtung zu Gast.( 7.3..bis 9.3.24). Wir haben lange gezögert unsere Mutti im Hospiz anzumelden...selbst sie sagte zu dem Vorschlag " Hospiz? Da kommt man ja nie mehr raus! Das ist ja dann der letzte Weg." Ja...so war es dann auch... Als sie der Krankentransport von zu Hause abholte, standen mir die Tränen in den Augen.Sie lag so hilflos auf der Trage u wusste nicht wirklich, wo es hin ging.. War es die richtige Entscheidung? War es dort besser für sie?? Aber zu Hause ging es nicht mehr.Sie brauchte 24 Stunden Betreuung u Pflege....und ich war mit meiner Kraft auch am Ende..! Ich fuhr mit dem Auto hinterher und wurde im Hospiz sehr herzlich begrüßt. Die Schwestern brachten mich sofort in ihr Zimmer und meine Mutti war froh, mich zu sehen...Sie lag im Bett mit bunter Bettwäsche und bekam sofort einen Kaffee im Schnabelbecher gebracht. Nach den Aufnahmeformalitäten zeigte mir die Sozialarbeiterin das ganze Hospiz, was insgesamt sehr hell und freundlich wirkte. Sie schlug vor doch meine Mutti in den Rollstuhl zu setzen und mit ihr ein bißchen an die frische Luft auf der schönen großen Terrasse zu gehen. Gesagt- Getan...Meine Mutti war sehr schwach und freute sich trotzdem über die Sonnenstrahlen im Freien und über die schönen Blümchen in den Balkonkästen... Am nächsten Morgen rief mich das Hospiz an ,um mir zu sagen, dass es Mutti schlechter geht..ich fuhr sofort zu ihr...Sie lag im Bett und bekam schlecht Luft...Sie hatte bereits ein Medikament bekommen ,damit sie keine Angst u Schmerzen hatte...Immer wieder wurde nach ihr geschaut, sie wurde gelagert und bekam ihr eigenes Kissen von zu Hause unter den Kopf gelegt...mir wurde die Mundpflege erklärt und ermutigt dies euch selbst zu machen...so konnte ich wenigstens ein bisschen für sie tun...es ging ihr zunehmend schlechter, sie war nicht mehr ansprechbar u fing an zu " brodeln"...da der Hausart bereits am 1. TAG bei ihr war und Schmerzmedikamente angesetzt hatte, bekam sie diese jetzt regelmäßig... " Niemand muss hier Schmerzen haben oder leiden!" Auch um mich kümmerten sich die Schwestern sehr herzlich. OFT wurde mir Essen und Trinken angeboten, alle Fragen wurden freundlich und ruhig beantwortet. Da ich meine Mutti nicht alleine lassen wollte, wurde mir sofort angeboten über Nacht zu bleiben.Es wurde ein gemütlicher Sessel an ihr Bett geschoben u ich bekam ein Kissen und eine Kuscheldecke! So konnte ich die ganze Zeit bei ihr sein!!! Am nächsten Tag ging es ihr noch schlechter u das Ende war absehbar...Immer wieder wurde sie gelagert, bekam Schmerzmittel und selbst für die Mundpflege bekam sie jetzt ein Mundspray mit "Sektgeschmack" ( weil sie früher gern mal ein Gläschen Sekt getrunken hat.) Wir hielten ihre Hand und sie ist abends in Ruhe eingeschlafen. Sofort kamen die Schwester und der Pfleger und streichelten ihr über den Arm, das Fenster für die Seele wurde geöffnet und auch wir wurden einfach in den Arm genommen! Wir bekamen Zeit alleine mit unserer Mama u konnten uns in Ruhe verabschieden..Dann wurde sie in den Raum der Stille gebracht, dort gewaschen u gekämmt. Wir durften schöne Sachen aussuchen, die sie dann an bekam.Überall wurden im Hospiz Kerzen angezündet als Zeichen , dass eine Seele in den Himmel gereist war.... Sie lag so friedlich in ihrem Bett , die Hände waren gefaltet und Rosenblätter auf ihr verteilt...unsere mitgebrachten Fotos lagen um sie herum als Erinnerung. Man hatte die Zeit .....die man brauchte... Auch wenn es schwer war, es war ein schöner und sehr würdevoller Abschied!!! Ich kann nur meinen größten Respekt an das gesamte Pflegeteam ausdrücken! Diese Arbeit ist so wichtig und ich bin sehr dankbar, dass unsere Mutti bei Ihnen die letzten Tage verbringen durfte!!!! Vielen lieben Dank!!! Für Alles!!! Sandra Wolter-Stephan
Renate Guder schrieb am 19. Februar 2023 um 14:02
Liebes Hospiz Team, Anfang des Jahres war mein Bruder, Robert Wollgast, Gast in Ihrem Haus. Als sein Gesundheitszustand immer schlechter wurde, kam der Gedanke für ein Hospiz näher. Zum Glück hatte ich schon vorher mit ihm über diese Möglichkeit gesprochen, wusste aber auch, das er gern zu Hause bleiben möchte. Er meinte, wenn man sich das vorher doch einmal ansehen könnte. Fragen " Wie wird es da sein, wie sieht es da aus ? " gingen durch seinen Kopf. Schon am Telefon wurden alle Fragen sehr nett beantwortet. Mit dem Wissen, dass mein Bruder gern zu Hause bleiben wollte, fiel es mir sehr schwer, ihm diese Möglichkeit jetzt näher zu bringen. Er vertraute mir und willigte ein. Ein großes Glück war es, weil gerade ein Platz frei war und so ging alles ganz schnell. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen, als würden wir uns alle schon lange kennen. Alles lief sehr ruhig und ohne Hektik ab. Das gesamte Personal ist sehr freundlich, einfühlsam und führte durch alle Räume, die auch die Angehörigen nutzen können. Die Zimmer sind ruhig und wir konnten den Lieblingssessel von meinem Bruder mitnehmen. Dadurch befand sich in dem Zimmer auch eine private Umgebung. Am nächsten Tag. meinte er dann: " Hier ist es auch schön " und das war sehr beruhigend. Leider ist mein Bruder nach drei Tagen in liebevoller Umgebung und ruhig eingeschlafen. Meine Hochachtung und meinen Dank an das Hospiz Team, das täglich diese, nicht ganz einfache, Betreuung und Pflege übernimmt und das immer freundlich und einfühlsam. Ich wünsche viel Kraft für jeden Tag Renate Guder
Dieter Röhrs schrieb am 21. Oktober 2020 um 8:03
Oftmals muss erst einmal viel Zeit ins Land gehen, bevor man Dinge erledigt, die schon längst hätten fertig sein sollen. So auch dieser Eintrag, der schon fast ein Jahr lang auf der Festplatte meines Rechners gespeichert war. Jetzt, ein Jahr nach dem Tod unserer Mutter, sind die Bilder und Ereignisse wieder verstärkt im Kopf und so bin ich auch wieder auf den Text gestoßen. Liebes Hospizteam, nachdem die ersten Tränen nach dem Abschied von unserer Mutter, Inge Röhrs, getrocknet sind, möchte ich auf diesem Wege einige Zeilen an sie richten. Vielleicht regen diese Worte ja auch andere Menschen dazu an, über diesen letzten Weg nachzudenken. In den Tagen vom 16.07. bis zum 24.07.2017 fand unsere Mutter in ihrer Einrichtung ihre letzte Herberge in ruhiger und privater Umgebung. Sie hatte sich schon länger mit dem Thema beschäftigt und wusste auch aus vergangenen Erfahrungen genau, das der Verlauf ihrer Krebserkrankung einer Autofahrt in eine Sackgasse gleichen würde. Einen Weg zurück in das Leben, wie wir es kennen, würde es nicht geben. Mit diesem Wissen und mit dem festen Vertrauen darauf, das nach diesem Leben bestimmt noch etwas anderes, schönes kommen wird, ist sie dann von uns gegangen. Oder um es mit den Worten von Udo Lindenberg zu sagen, den gewiss nicht jeder mag: "Du warst, wie schon so oft ein Pionier. Du gehst jetzt schon mal vor, und irgendwann, dann folge ich Dir". Der Gedanke an Krankheit und Tod wird allzu oft von den meisten Menschen verdrängt. Durch den Aufenthalt in einem Hospiz wird der Abschied von einem geliebten Menschen nicht unbedingt leichter und es soll an dieser Stelle auch nicht der Eindruck vermittelt werden, das dieser letzte Weg mit der wirklich sehr guten Begleitung des Hospizteams ein Spaziergang ist. Jedoch kann ich sagen, das die Atmosphäre in ihrem Haus sich bei weitem von der eines "normalen" Pflegeheims absetzt. Den Unterschied mussten wir gerade jetzt erfahren, als der Vater meiner Frau im Alter von 92 Jahren verstorben ist. Dem Personal in den Pflegeheimen kann an dieser Stelle kein Vorwurf gemacht werden. Es liegt einfach am System, letztendlich an der Verteilung der Gelder. Es ist schon traurig, das die Verteilung von Finanzen über das Wohlbefinden von alten und kranken Menschen entscheidet. Dieter Röhrs

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Durch Erinnerungen

leben Menschen in uns

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